Einführung in die Welt der Insekten
In Deutschland gibt es Schätzungen zufolge um die 30.000 Insektenarten. Die Klasse der Insekten ist mannigfaltig und reicht von der Ordnung der Heuschrecken und Libellen bis hin zu Schmetterlingen, Fliegen, Wanzen, Zikaden, Wespen, Käfern oder Wildbienen. Insekten gehören zum Stamm der Gliederfüßer. Von anderen Gliederfüßern wie den Krebstieren oder Spinnentierenn sind sie anhand ihrer sechs Beine abzugrenzen. Insekten besiedeln alle Lebensräume dieser Erde und sind zum Teil hochspezialisiert. Aufgrund vieler Faktoren (Rückgang des Lebensraums, fehlende Nahrung, fehlende Verbundsstrukturen, Insektizide, etc.) sind die Hälfte aller Insektenarten in unterschiedlichem Maß in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht.
Bild: Übersicht Gefährdungsstatus Insekten
Viele Insektenarten legen ihre Eier in Brutzellen im Boden ab. Bei Wildbienen beträgt der Anteil der bodennistenden Arten sogar ca. 75 %. Dazu gehören u.a. Sandbienen, Schmalbienen, Furchenbienen, Seidenbiene und viele mehr. Die meisten dieser Arten sind vom Aussterben bedroht, weil ihre Nistplätze immer weiter zurückgehen. Die Ansprüche an das Substrat können hierbei sehr unterschiedlich sein. Wichig ist aber, dass der Boden einigermaßen grabbar ist, um stabile Nistgänge zu bauen. Zudem muss die Fläche auch gut besonnt und wenig bewachsen sein. Das Belassen/Zulassen von offenen, besonnten und (sandigen) Rohbodenstellen auch im heimischen Garten hilft Insekten daher ihren Nachwuchs großzuziehen. Die Fläche am Freibad bietet in einigen Bereichen, gerade im Norden, aufgrund des sandig-kiesigen Untergrundes viel Potential als Brutplatz für Insekten.
Werfen Sie einen Blick auf offene Bodenstellen! Vielleicht können Sie Nisteingänge entdecken.
Bild: Nisteingänge von bodenbrütenden Insekten
Hinweis zur Aufwertung der Fläche: Bisher sehr artenarme, grasreiche, verfilzte und ruderlasierte Fläche. Der Landschaftspflegeverband hat sich seit dem Jahr 2021 der Fläche der Stadt Aichach angenommen. Im Spätsommer 2022 wurde der Boden der Fläche mithilfe von landwirtschaftlichen Geräten geöffnet und für die Ansaat vorbereitet. Es wurde ein feinkrümmliges Saatbeet hergestellt, auf dem geerntete Samen von heimischen, artenreichen Wiesen händisch ausgebracht wurde. Auch gekauftes, zertifiziertes Saatgut mit einem Kräuteranteil von 90 Prozent wurde verwendet. Wir erwarte ein reichliches Büffet aus Wilder Möhre, Hornklee, Nelken, Natternkopf und weitere buntblühende, heimische Blüten für unsere Tagfalter, Wildbiene und Co.
Bild: Fläche Parkplatz vor den Maßnahmen
Bild: Fläche Parkplatz nach den Maßnahmen