Blütenreiche Feldraine – Jeder Quadratmeter zählt
Ca. 70 % aller Tierarten zählen zu den Insekten. Insekten sind für die Stabilität unseres gesamten Ökosystems unentbehrlich. Die Bestäubungsleistung (wie in Station 5 ausgeführt) ist dabei nur eine der Funktionen. Insekten dienen als Nahrung, bekämpfen Schädlinge, schaffen fruchtbare Böden und fressen Kot sowie tote Tiere.
Bild: Ökologische Systemleistungen von Insekten (Graphik aus dem Handbuch Kommunale Grünflächen: vielfältig-insektenfreundlich-artenreich vom Bayerischen Staatsministerium)
Insekten sind Nahrungsquelle
Ca. 60 % der heimischen Vogelarten ernähren sich von Insekten! Aber auch andere Tiergruppen wie Amphibien, Reptilien, Fische und Säugetiere sind von ihnen abhängig. Mit dem Schwund der Insekten verlieren diese Arten ihre komplette bzw. einen Teil ihrer Nahrungsgrundlage und werden dadurch auch aussterben.
Insekten bekämpfen Schädlinge
Auch in einem gesunden Ökosystem treten Schadinsekten wie Blattläuse oder Rapsglanzkäfer auf. Nur kann hier ein massenhaftes auftreten von nützlichen Insekten verhindert werden. Zu den bekanntesten Nützlingen zählt der Marienkäfer. Dieser kann beispielsweise bis zu 40.000 Blattläuse in seinem Leben verzehren. Marienkäfer ersetzten sozusagen bis zu einem gewissen Grad den Einsatz von Giften zur Schädlingsbekämpfung.
Insekten schaffen fruchtbaren Boden
Blätter und weitere abgestorbene organische Materialien werden von Insekten zersetzt und die Überreste in fruchtbaren Humus verwandelt. Dieser ist die Grundlage für eine reiche Ernte und ist somit auch für uns Menschen ein essenzielles Gut. Andere Insekten leben im Boden, schaffen Durchlüftung und ein optimales Bodengefüge für Pflanzen, aber auch für die Wasserspeicherung des Bodens. So kann ein Boden mit hoher biologischer Aktivität mehr Wasser speichern und bei Starkregenereignissen ein wichtiger Puffer sein.
Insekten räumen auf
Abgestorbenes Holz, Kot und Kadaver werden von Insekten verzehrt und sorgen für ein gesundes Umfeld. Aber nicht nur das, durch das Fressen der organischen Materialien erschließen sie Nährstoffe, die für die weitere Nutzung im Ökosystem von hoher Bedeutung sind.
Auch Kleinstflächen, wie blütenreiche Feldraine mit heimischen Pflanzen, könen als Lebensraum für Insekten interessant sein. Begleitgrün kann dabei auch eine wichtige Verbundfunktion zwischen Insektenlebensräumen sowohl für fliegende, laufende als auch hüpfende Tiere darstellen. In Rieden wurden insgesamt drei Feldraine im Rahmen des Projektes für Wildbienen, Tagfalter und Co. aufgewertet.
Angesäter Feldrain entlang einer Hecke bei Tattenhausen. Im nächsten Jahr werden hier viele heimische Insektenpflanzen wie der Natternkopf, die Wilde Möhre oder die Kornrade blühen.