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Natürlich Bayern: "Das Summen machts: Gemeinsam InsektenRäume verbinden"

 

Artenreiche Mähwiesen - ein bedeutsamer Lebensraum für Insekten

Schätzungen zufolge leben von unseren 30.000 heimischen Insektenarten bis zu 3.000 Arten im Grünland. Grünland ist jedoch nicht Grünland. Je nach Mahdintensität und der Diversität von Pflanzen variiert diese Zahl. Artenreiche, extensiv genutzte Mähwiesen werden in unserer Kulturlandschaft immer seltener. Der Fokus des Projektes liegt in der Etablierung dieses Lebensraumes. Eine solche Wiese wird nicht gedüngt und nur zweimal im Jahr ab Anfang bis  Mitte Juni gemäht. Teilbereiche werden sogar ganz über Winter stehen gelassen. Eine solche Bewirtschaftung, gerade auf kleinen Flächen, ist nicht mehr lukrativ und sehr zeitaufwendig. Landwirte bekommen daher Fördergelder. 

In Petersdorf wurden an drei verschiedenen landwirtschaftlich genutzten Äckern 9 Meter breite und zwischen 100 und 200 Meter lange Wiesensäume als Lebensraum und Verbundelement für Insekten und andere Tierarten etabliert. Die Flächen wurden mit einer Mischung aus 50% Grasarten und 50 % gebietseigenen, krautige Blütenpflanzen, wie z.B. der Flockenblume oder der Ackerwitwenblume, angesät. Die Ansaat erfolgte mithilfe einer Sähmaschine des Landwirtes, der die angrenzenden Äcker bewirtschaftet. Die Wiesensäume werden dann von den Landwirten in den landwirtschaftlichen Betrieb integriert. Für die Mahd gibt es Fördergelder. Zur Erhöhung des Strukturreichtums wurden auch Hecken gepflanzt. Hier wurden nur heimische, standortgerechte Baum- und Straucharten verwendet. Vor allem Wildbobstgehölze, aber auch viele Rosenarten, Schlehen und Holunder kamen zum Einsatz. Zudem wurde auch ein Wurzelstock und eine Sandlinse als Niststruktur angelegt. 

Im ersten Jahr nach der Ansaat wuchsen vor allem einjährige Pflanzen wie die Kamille, die Wegwarte oder der Mohn auf der Fläche. Auch haben innerhalb kürzester Zeit viele unterschiedliche Insektenarten wie die Steinhummel, die gewöhnliche Langbauchschwebfliege (siehe Bild), die Mistbiene oder der Soldatenkäfer ihren Weg zur Fläche gefunden. Mal sehen, was sich hier in Zukunft alles an Insekten tummelt. 

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Bild: Fläche vorher

 

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Bild: Fläche nachher 

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Bild: Langbauchschwebfliege auf Kamille

 

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Bild: Anlage eines Wurzelstockes und einer Sandlinse als Niststruktur für Insekten