Heideflächen

Die Pflege der Heideflächen wie etwa der Kissinger Heide im Süden oder der Sander Heide im Nordwesten des Landkreises ist uns ein besonderes Anliegen. Diese bayernweit im Bestand gefährdeten Lebensräume bieten einer Reihe seltener Tier- und Pflanzenarten den geeigneten Lebensraum. Die auf Heideflächen spezialisierten Arten sind auf die trockenwarmen und nährstoffarmen Gegebenheiten der Heidestandorte angewiesen und können nur hier dauerhaft überleben. Auf anderen Standorten würden diese durch wüchsigere, konkurrenzstärkere Arten verdrängt werden und auf Dauer gänzlich verschwinden.

Beispiel Kissinger Heide

Die wohl bekannteste Heidefläche, die durch den Landschaftspflegeverband Aichach-Friedberg gepflegt wird, ist die Kissinger Heide. Diese typische Lechtalheide ist im Laufe der Zeit auf den Schotterschichten des Lech entstanden. Die kargen, wenig wüchsigen Flächen wurden über lange Zeitspannen von Nutztieren beweidet, so dass sich Pflanzen- und Tiergesellschaften etablierten, welche auf diese extensive Art der Nutzung angewiesen sind. Im Laufe des letzten Jahrhunderts ging die Beweidung dieser Flächen stark zurück und große Teile der Heideflächen verbuschten, wurden in Acker umgewandelt oder aufgeforstet, womit auch die typischen licht- und wärmebedürftigen Tier-und Pflanzenarten zu verschwinden drohtenDie Lechtalheiden benötigen ein spezielles Pflegeregime, um den unzähligen Arten weiterhin diese offenen Lebensräume bieten zu können. In der Kissinger Heide werden drei Pflegeintervalle ab August durchgeführt und ca. 10-15 % der Fläche jedes Jahr wechselnd von der Mahd verschont, um ausreichend viele Pflanzen zur Samenreife zu bringen und den Tieren im Winter Deckung zu bieten. Typische Arten der Lechtalheiden sind z.B. der Kreuzenzian, der Kreuzenzian-Ameisenbläuling, die Schlingnatter und die Zauneidechse.