Projektlaufzeit 2025-2028
Blumenwiesen – fast verschwunden
Die artenreichen Flachland-Mähwiesen, im Volksmund oft einfach als „Blumenwiesen“ bezeichnet, sind in Bayern nahezu verschwunden. Dabei sind sie nicht nur schön anzusehen, sondern durch ihren Kräuterreichtum auch ein wertvoller Lebensraum für Schmetterlinge, Wildbienen und viele andere Tiere. Dieser Wiesentyp, der mittlerweile sogar unter Schutz steht, profitiert von einer Heunutzung mit ein bis zwei Schnitten ab Mitte Juni und wird kaum oder gar nicht gedüngt.
Überall dort, wo es nicht zu nass ist und der Boden von Natur mäßig nährstoffreich ist, besteht – bei passender Bewirtschaftung – großes Potenzial für ein wahres Blumenmeer. Doch die meisten dieser Standorte werden intensiv als Silagewiesen genutzt, so dass neben Gräsern und Löwenzahn nur wenige Kräuter wachsen.
Vom Einheitsgrün zur Blütenpracht
Einen Schwerpunkt bildete die Artanreicherung von artenarmen Grünland hin zur blütenreichen Mähwiese. Hierbei wird der Boden des Grünlands geöffnet und vorbereitet und Samen sowie Mähgut von nahegelegenen artenreichen Wiesen ausgebracht, um so gezielt neue Arten einzubringen. Der übrige Bereich kann weiterhin ungestört für die Heugewinnung genutzt werden. Schon im Folgejahr zeigen sich häufig erste Kennarten dieses Wiesentyps wie z.B. die Margerite oder die gemeine Flockenblume, die auch als Pollenquelle von vielen heimischen Insekten genutzt werden. Mit jeder Heuwendung verteilen sich die Samen nach und nach über die gesamte Fläche.
Saatgut: ein kostbares Gut
Geeignete Spenderflächen – also ursprüngliche Wiesen, die nicht mit gekauftem Saatgut angesät wurden – sind ein echter Engpass. „Der Wiesen-Bocksbart zum Beispiel ist so selten im Wittelsbacher Land, dass das Ausgangsmaterial kaum für alle Projektflächen ausreicht“, erklärt Angela Rieblinger.
Deshalb werden einzelne Arten wie z.B. die Wiesenglockenblume und Acker-Witwenblume nun von Hand gesammelt und bei einem Saatgutproduzent vermehrt. Hierdurch bleibt die typische Pflanzengenetik des Landkreises erhalten, und künftig steht ausreichend Saatgut – neben Mähgut – für neue artenreiche Wiesen bereit.
„Es ist essenziell, dass wir die richtigen Arten übertragen. Denn Störzeiger wie Ampfer, Jakobskreuzkraut und Co. wollen weder die Landwirte noch wir auf den Wiesen“, betont Rieblinger.
Mitmachen erwünscht!
Landwirte und Flächeneigentümer, die mit ihrer Fläche teilnehmen möchten oder geeignete Spenderflächen kennen, können sich gerne beim LPV melden.
Für die Teilnehmenden entstehen keine Kosten – Beerntung und Übertragung übernimmt das Projekt.
Kontaktieren Sie die Projektleiterinnen:
Angela Rieblinger
015151104938
Christina Niegl
015735707936





