Kreuzkröten mögen’s karg: was zugegeben sehr unspektakulär aussieht, ist tatsächlich wertvoller Lebensraum, denn hier soll bald gequakt werden! Hier kommt der LPV ins Spiel: Innerhalb unseres Amphibienprojekts haben wir heuer wieder in Zusammenarbeit mit lokalen Erdbauunternehmen einige Tümpel neu hergestellt oder entlandet, so etwa in Griesbeckerzell, Ottmaring und Pöttmes.
Die Kreuzkröte bevorzugt flache, unbewachsene, besonnte Gewässer (ohne Fressfeinde), die sehr warm werden können. Auch benötigt sie grabbares Substrat, um sich im Sommer vor Hitze zu schützen. Als sogenannte Pionierart dauert es vom Ei bis zur Kröte nur zwischen 4-10 Wochen, der Rekord liegt bei 2,5 – zum Vergleich: Erdkröten brauchen 2-4 Monate!
Ihr ursprünglicher Lebensraum sind Auen. Durch den Verlust der Auendynamik vielerorts findet die stark gefährdete Kreuzkröte meist nur noch in (aktiven) Sandgruben Rückzugsorte. Von denen gibt es im Landkreis Gott sei Dank noch einige.
In ihrem Sekundärbiotop ist die Kreuzkröte heutzutage leider auf menschliches Zutun angewiesen, andernfalls würde ihr Ersatzlebensraum innerhalb kurzer Zeit zuwachsen und verlanden.Somit ist eine regelmäßige Entlandung, bzw. Neuanlage geeigneter Laichgewässer zwingend notwendig. An ausgewählten Standorten wurden im März also Vegetation, v.a. vereinzeltes Schilf und Weiden, abgezogen, um den für die Kreuzkröte so wichtigen Rohbodencharakter wiederherzustellen. Besonders interessant ist hierbei zu beobachten mit welcher Grazie erfahrene Baggerführer die Laichgewässer modellieren können!
Um ein möglichst erfolgreiches Laichgeschehen zu fördern sollte daher jegliche Vegetation entfernt werden. Dabei muss das Gewässer auch nicht tief sein - im Gegenteil, in flachem, sich schneller erwärmenden Wasser (Maximaltiefe 50 cm) entwickeln sich die Tiere besonders zügig. Ein zeitweises Trockenfallen der Tümpel außerhalb der Laichperiode (!) ist sogar begrüßenswert, denn so sind Kaulquappen weniger anfällig gegen Prädatoren wie z.B. Libellenlarven, die mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen haben.
Den anschaulich aufbereiteten Instagram-Beitrag dazu finden Sie hier.