Endlich ist Frühjahr und wir feuen uns über die Sonne und den wärmeren Temperaturen.
Allerdings war der Frost Ende Februar für uns nochmals dringend notwendig, um eine Gestaltungsmaßnahme auf einer Fläche östlich von Handzell, dessen Standort extrem feucht ist, umzusetzen. Die an der Sandrach gelegene Fläche gehört zu einem regional bedeutsamen Feuchtgebiet und liegt im sogenannten Donaumooseinzugsgebiet.
Im Bereich der Sandrachaue befindet sich bereits eine Reihe von naturschutzfachlich bedeutsamen Flächen. Neben Eigentumsflächen der Marktgemeine Pöttmes hat in diesem Bereich der Landkreis bereits vor über 10 Jahren Grundstücke für Naturschutzzwecke gepachtet.
Die gestaltete Fläche bemisst insgesamt 3,3 ha. Hier waren usprünglich nasse Senken vorhanden, die allerdings nicht genügend Freiwasser für Amphibien boten. Folglich wurden geeignete Flachtümpel als Lebensräume für Amphibien, Libellen und Vögel angelegt. An Teilabschnitten wurde das Ufer der Sandrach abgeflacht, um so wechselfeuchte und nasse Zonen zur Wiederansiedelung feuchtigkeitsliebender Pflanzen zu schaffen und die Nahrungsbedingungen für Tiere zu verbessern. Vorhandene Steilufer wurden senkrecht gestaltet und die zum Teil dicht bewachsene Vegetation freigestellt, um dem Eisvogel geeignete Nistmöglichkeiten zu bieten. Auf rund 5.000 m² soll eine Flachlandmähwiese mit frischer Ausprägung und auf den nassen Bereichen eine Feucht- und Nasswiese entstehen. Eine Ansaat auf den offenen Baggerflächen würde im Frühjahr erfolgen. Weitere seltene Arten sollen durch eine Mähgutübertragung im Sommer 2018 etabliert werden. Dabei soll Mähgut von nahegelegenen Biotopflächen verwendet werden.
In der Vergangenheit wurde die Fläche vom Vorbesitzer als Kurzumtriebs-plantage, die aus nicht heimischen Pappeln bestand, genutzt. Diese Kurzumtriebsplantage ist zwar entfernt, jedoch haben sich aus einzelnen übrigen Trieben die Pappeln wieder vermehrt. Die gesamten Pappeln und Wurzelstöcke wurden beseitigt, um weiter die Biotopfunktion der offenen Feucht- und Nasswiese zu erhalten.
Durch die Erhöhung des Angebotes an feuchten Senken und Feuchtwiesen sind auch ideale Bedingungen geschaffen, um eine Wiederansiedelung des Weißstorches zu fördern.